Oh, Gott! Schon wieder ein Meeting! Endlose Diskussionen, kein Ergebnis! Das mag Ihnen in den Sinn kommen, wenn Sie von der Teilnahme an einer Fokusgruppendiskussion hören. Aber überlegen Sie es sich noch einmal! Aus guten Gründen sind Fokusgruppendiskussionen (FGDs) eine bewährte Methode in den empirischen Sozialwissenschaften und im Marketing. Sie erlauben es, als qualitatives Instrument Meinungen, Interessen, Einstellungen sowie Reflexionen zu Themen vertieft zu erforschen.
Der amerikanische Soziologe Robert K. Merton entwickelte die Methode bereits in den 1940er Jahren. Er veröffentlichte seine Ideen in dem Fachbuch The Focused Interview, 1956. FGDs stellten sich danach mehr und mehr als Alternative zu Einzelinterviews dar. Aber FGDs sind mehr als das. Die Teilnehmer beeinflussen sich gegenseitig und regen sich gegenseitig zum Denken an. So können gruppendynamische Prozesse Kapazitäten freisetzen, die größer sind als die Summe ihrer Teile. Sie erzeugen Synergien, die Einzelne allein meist nicht erreichen könnten – also das Gehirn der Gehirne.
Diese Erkundungen sind natürlich nicht repräsentativ. Dafür könnten wir Umfragen durchführen. Sie reduzieren auch nicht die Komplexität eines Themas. Ganz im Gegenteil: Sie verdichten die Komplexität, indem sie ihr einen Kontext hinzufügen. Sie geben also den bloßen Daten ein “Gesicht” und eine Perspektive. Alles in allem können sie sehr nützlich sein. Deshalb kann Ihre Teilnahme einen echten Mehrwert für Analysen bieten. Und vielleicht kommen Sie sogar erleuchtet und inspiriert durch neue Perspektiven und Erkenntnisse heraus.
Teilnehmerauswahl für eine Fokusgruppendiskussion
Was bedeutet es, ausgewählt zu werden? Nun, es ist weder eine Auszeichnung noch eine Bestrafung. Es bedeutet einfach, dass Sie bestimmte Eigenschaften repräsentieren, die als wichtig für das betreffende Thema eingeschätzt wurden. Stellen Sie also keine Hintergedanken an, ob Sie zur Teilnahme eingeladen werden oder nicht. Genießen Sie es einfach, dabei zu sein!
Wie gestaltet sich die Teilnahme?
To zoom or not to zoom – das ist die Frage! Entweder treffen sich die Fokusgruppen an einem bestimmten Ort oder wir führen die Diskussion in einem Zoom-Meeting durch. In jedem Fall erhalten Sie eine E-Mail-Einladung mit Datum und Uhrzeit sowie dem Ort – oder einen Zoom-Link. Alternativ buchen Sie Ihren Termin selbst mit diesem Buchungstool.
Es besteht auch die Möglichkeit, einem Link zu folgen, um Ihre Teilnahme abzusagen. Dies funktioniert nur 24 Stunden im Voraus. Bitte tun Sie dies aber nur in dringenden Fällen! Sollten Sie innerhalb von 15 min nach der Stornierung keine Bestätigungsmail (und auch keine SMS) erhalten haben, überprüfen Sie bitte Ihren Spam-Ordner. Sollte auch das nicht der Fall sein, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.
Offline Meeting
Kommen Sie ein paar Minuten vorher zum Standort. Kalkulieren Sie die Reisezeit mit Störungen ein, da wir pünktlich starten werden. Jedes Zuspätkommen kann den Gruppenablauf stören. Wir möchten daher auf die Wichtigkeit des pünktlichen Erscheinens hinweisen.
Zoom Meeting
Folgen Sie ein paar Minuten vor Beginn der Diskussion dem Link Ihrer Einladung. Bitte seien Sie mit Ihrer Ausrüstung (Computer/Tisch/Telefon, Mikrofon, Lautsprecher) in einer ruhigen, ungestörten Umgebung vorbereitet. Wenn Sie mit Zoom nicht vertraut sind, finden Sie hier einige Ideen.
Wie verläuft eineFokusgruppendiskussion?
Fokusgruppendiskussionen sind moderierte und geführte Erkundungen. Das bedeutet, dass ein Moderator mit einem halbstandardisierten Fragebogen den Weg vorgibt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Teilnehmer beim gemeinsamen Thema bleiben und andererseits die Gespräche offen genug sind, um neue Diskussionsstränge zu entwickeln. In der Regel unterstützt eine zweite Person den Moderator und führt das Protokoll. Fünf bis zehn Personen aus einer Gruppe.
Da es bei dem Termin um Gedanken, Haltungen etc. geht, die Sie bereits haben, brauchen Sie nichts vorzubereiten. Verkleiden Sie sich auch nicht auf eine besondere Weise. Seien Sie einfach Sie selbst, ausgeruht und aufgeschlossen.
Wie lange dauert eine FGD?
Die Länge einer Fokusgruppendiskussion kann von Thema zu Thema sowie von der Anzahl der Teilnehmer variieren. Normalerweise ist alles zwischen 1,5 und 3 Stunden möglich. Bei einer langen Diskussion kann eine Pause oder mehrere Pausen für Erfrischung sorgen.
Um ein Thema zu erforschen, kann es erforderlich sein, mehrere FGDs durchzuführen. Jedes Mal wird eine andere Gruppe zusammenkommen, die unterschiedliche Charakteristika repräsentiert. Der gesamte Prozess von der Definition der Ziele und der Gruppe(n), der Planung, der Entwicklung des Diskussionsleitfadens, der Auswahl der Teilnehmer, der Durchführung der FGDs, der Transkription, der Dokumentation und der abschließenden Analyse inkl. der Erstellung eines Berichts kann also 2-6 Wochen dauern.
Aufzeichnung und Anonymität
Zum Zwecke einer Abschrift und eines Protokolls wird die Diskussion aufgezeichnet. Weder Aufzeichnung noch Abschrift oder Protokoll werden jedoch an den Auftraggeber ausgehändigt. Der Auftraggeber bekommt sie nicht zu sehen. Die Anonymität der Aussagen ist gewährleistet. In den meisten Fällen wird Ihr Name als Teilnehmer natürlich bekannt sein, weil Ihre Organisation oder Firma Sie geschickt hat. Aber was Sie sagen, bleibt vertraulich.
Sobald die Analyse abgeschlossen ist, werden Aufzeichnungen, Transkripte und Protokolle gelöscht. Ein Kunde erhält lediglich die Analyse inklusive einer Bewertung.
Im voraus möchte ich Ihnen schon einmal für Ihre Bereitschaft zur Teilnahme an der Fokusgruppendiskussion danken. Sie schaffen dadurch Werte, neue Einsichten und Grundlagen für positive Veränderungen!
Herzlichst!
Ihr
Olaf Kellerhoff